Heinz Weisser

MOBBING ist Gewalt und Psychoterror

Heinz Weisser

Foto:(c) Heinz Weisser


Heinz Weisser, Konflikt- und Mobbingberater sowie Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Anti-Mobbing-Zollernalb e.V.“
in Balingen/22.09.2017:

Unser Verein mit Selbsthilfegruppen und Beratungsstelle wird rein ehrenamtlich geführt, berät und begleitet die Opfer auf Wunsch über den gesamten Mobbingprozess!

Ernsthaft krank ist auch unsere Gesellschaft, unsere Arbeitswelt sowie unser politisches System, in dem Millionen Menschen immer mehr schikaniert, ausgegrenzt, verleumdet, systematisch rausgemobbt und teilweise sogar tätlich angegriffen werden.

Mobbing am Arbeitsplatz erfüllt in den allermeisten Fällen Straftatbestände. Was zeigt aber die Realität?

In den Jahren als ehrenamtlicher Arbeitsrichter und Betriebsratsvorsitzender in einem Konzern musste ich leider erfahren, dass in der Regel die Mobbing-Opfer bestraft wurden! Entweder durch Krankheit und/oder Versetzung, Arbeitsplatzverlust sowie Langzeitarbeitslosigkeit und Frühverrentung. Manche landeten in Hartz IV, andere endeten im Suizid, weil sie keinen anderen Ausweg mehr fanden.
Die Täter – egal ob Kollegen oder Vorgesetzte – kommen ungestraft davon! WARUM?

Mobbing ist in Deutschland leider immer noch kein Rechtsbegriff! Das Wort Mobbing ist vor den deutschen Arbeitsgerichten eine Seltenheit, es fehlen oft auch belastbare Beweise, die einen Täter überführen könnten. Kommt Hilfe für die Betroffenen von den Mitarbeitervertretungen in den Betrieben, die ja laut §1 BetrVG in über 95% aller deutschen Betriebe bestehen müssten? JEIN! In über 50% der deutschen Unternehmen gibt es keine Betriebsräte! Die vorhandenen Betriebs- und Personalräte wissen zum größten Teil leider auch nicht, wie sie mit Konflikten, mit Mobbing und psychischen Problemen (wie Depressionen und BURNOUT) der Mitarbeiter umgehen sollen.

Deshalb sind Anlaufstellen wie die private Online-Initiative www.mobbing-web.de sowie die vielen Mobbing-Telefone, die Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen teilweise lebenswichtig für die betroffenen Opfer.

Was wir dringender denn je benötigen, ist ein Gesetz gegen Mobbing nach den Vorbildern von Frankreich und Schweden. Insbesondere muss die Beweislast geändert werden. Nicht das Opfer muss beweisen, dass es gemobbt wird, sondern der Täter (Mobber) muss beweisen, dass er nicht mobbt. Auch die Vorgesetzen und die Betriebe müssen beweisen, dass sie ihrer Fürsorgepflicht nachgekommen sind und auch die psychischen Belastungen ihrer Mitarbeiter im Blick haben (Gefährdungs-beurteilung psychischer Belastungen(ArbSchG § 5 Abs. 3 Nr.6)). Ebenso muss geregelt werden, dass die Verursacher von Mobbing in Regress genommen werden können z.B. bez. der Arztkosten, der Rechtsanwalts- und Therapiekosten etc.
Um dies zu erreichen ist es notwendig, die Öffentlichkeit, die Betriebe und unsere Volksvertreter für das Thema Mobbing noch viel mehr zu sensibilisieren!

Wir sind aktiv und sind mit dabei!

Heinz Weisser

1.Vorsitzender
Wir bestehen seit 1995
Internet:
www.anti-mobbing-zollernalb.de
www.burnout-hilfe-zollernalb.de

Katharina Grether
Ulrike Bahr
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